Seychellen- Was kostet der Urlaub?
Seychellen, bezahlbarer Luxus
Ein „Ahhh“ und „Ohh“ oder „Du lässt es aber krachen“ war die erste Reaktion von denen, die von meinem Reiseziel Seychellen hörten. Auch ich hatte immer geglaubt, dass sich nur wenige eine Reise zu dem Inselstaat leisten können.
Seychellen! Nur was für Luxusurlauber?
Als wir zuhause über unser Sehnsuchtsziel Seychellen sprachen, hieß es irgendwann aus Spaß, „Na gut, aber nur zum Preis von…“ Das war für mich der Startschuss der Recherche, denn es musste doch auch eine Chance für Normalverdiener geben, auf die Inselgruppe zu gelangen.
Hier zeige ich Dir, wie wir es geschafft haben.
Das Budget
Nun hatten wir also eine Summe festgelegt, die wir nicht überschreiten wollten. Das ist der erste Schritt: Du solltest Dein maximales Reisebudget festlegen und dementsprechend Flug, Unterkunft, Verpflegung und sonstiges auswählen.
Der Flug
Oft werden günstige Flüge direkt bei der Airline angeboten. Deshalb ist es ratsam, Flug und Unterkunft für die Seychellenreise getrennt zu buchen und nicht im Komplettpaket. Nonstop ab Deutschland fliegt nur Condor in rund 10 Stunden. Wir entschieden uns für Emirates über Dubai. Bei dieser Airline gab es Angebote im Januar ab ca. 570 Euro. Wer zeitlich flexibel und entscheidungsfreudig ist, kommt günstig auf die Seychellen. Zusatzkosten für Freigepäck auf 30 kg und Sitzplatz Reservierungen, werden seit diesem Jahr leider extra berechnet. Aber, am Gepäck kannst Du definitiv sparen. Ich hatte wie immer zu viel Kleidung dabei. Vor allem Strickjacken und lange Sommerkleider, weil ich letztes Jahr auf Mauritius abends gefroren hatte. Auf den Seychellen war jeder Stoff am Körper zu warm, auch nachts. Schau Dir hier in meinen Beitrag mehr zum Thema Reisegepäck an.
Transport im Land
Wer das erste Mal auf die Seychellen reist, ist dankbar, einen Ansprechpartner in Form einer Reiseleitung vor Ort zu haben und die Gewissheit, dass alle Transfers zu Gästehäusern, Hafen, Flughafen, sowie Fährfahrten vorab organisiert sind. Besonders, wenn Inselhopping Bestandteil der Reise ist. Beim zweiten Besuch läßt sich dieser Kostenpunkt minimieren, der bei uns mit 275 Euro pro Person die Reisekasse belastete.
Auf dem oft überbuchten Schnellkatamaran würden wir das klimatisierte Unterdeck buchen, denn Seegang ist überall auf der Fähre zu spüren. Inlandflüge zwischen den Inseln sparen Urlaubszeit, sind aber teurer. Mit Glück gibt es Angebote bei der Airline. Viele Gästehäuser bieten einen kostenlosen Shuttle vom/ zum Hafen an, ansonsten wäre ein Taxi (mit Taxameter oder handeln) eine Alternative.
Um auf den größeren Inseln Praslin und Mahe´an all die schönen Strände zu kommen, wird in Reiseführern ein Mietwagen empfohlen. Wir buchten diesen erst spontan vor Ort für 3 Tage auf Mahe´und gaben dafür 45 Euro pro Tag aus. Günstiger geht`s mit den blauen TATA Bussen. Pro Person kostet eine Fahrt, egal wohin und wie lange, 0,30 Cent. Ein bisschen Wartezeit und Risikobereitschaft bei den alten Bussen gehört jedoch dazu. Allerdings geht`s nur mit leichtem Gepäck, maximal mit einen kleinen Rucksack.
Auf La Digue bewegt man sich am besten mit dem Fahrrad vorwärts. Das Leihen kostete uns 7 Euro pro Person/ Tag. Eine gute Investition mit großem Fun- Faktor. Den viel gepriesenen Ochsenkarren haben wir nur einmal mit einem Hochzeitspaar gesehen. Taxis gibt es wenige.
Gästehäuser statt Hotels
Natürlich ist es möglich, 1.000 Euro pro Tag für ein Hotel auszugeben. Es gibt aber auch Unterkünfte für 40 Euro. Auf Praslin hatten wir ein Appartement mit Küche zur Selbstversorgung, auf La Digue und Mahe´ Zimmer in Gästehäusern. Das günstigste kostete uns 47,50 pro Person/ Tag. Alle Zimmer wurden gründlich gereinigt und liebevoll dekoriert. Insgesamt gaben wir für Unterkünfte im Schnitt 54 Euro pro Person/ Tag aus, ein kleines Frühstück jeweils inklusive.
Take away & selber kochen, statt Restaurant
Essen und Getränke in Restaurants und Hotels liegen über mitteleuropäischem Niveau. Die Seychellen verfügen über wenig Rohstoffe und viele Lebensmittel, außer Fisch, müssen importiert werden, weswegen u.a. die Preise so hoch sind. Hier lässt sich als Selbstversorger sparen. Im Restaurant hat ein Heineken Bier in der Dose serviert 5 Euro gekostet, das einheimische Seybrew (280 ml) oder das EKU kosteten im Supermarkt um 1,50 Euro, ebenso die Dose Cola oder 1 Liter Wasser.
Unzählige Straßenstände bieten frische Fruchtsäfte und Kokoswasser an. Oft haben wir uns gefragt, wie die Verkäufer mit Ihrem Obst und Getränken an die entlegensten Winkel der Inseln, über Felsen und Trampelpfade, kamen. Ob das die hohen Preise rechtfertigt, muss jeder selber entscheiden. Für einen Fruchtsaft und ein Kokoswasser zahlten wir 10 Euro.
Kleine Takeaway Imbissbuden bieten sehr leckere Speisen an. Soweit wir das beurteilen konnten, ging es an den von uns besuchten hygienisch zu. Verschiedene gute Currygerichte aßen wir dort für 5 Euro.
In den Supermärkten findet sich alles, was das Touristenherz begehrt: Sonnencreme, Shampoo, Schoko Brotaufstrich, Obst, Gemüse. Sogar Möbel und Haushaltswaren führen einige. Die kleineren Supermärkte sind meist günstiger. Viele Geschäfte, sowie Restaurants haben am Sonntag nicht geöffnet!
Für Fischfans sind die Seychellen ein Eldorado. Jeden Tag beobachteten wir, wie Fischer mit Ihrem Fang an den Strand kamen und diesen relativ günstig zum Kauf anboten. So frisch, dass er auf der Zunge zergeht.
Ein paar Kleinigkeiten zur ersten Selbstversorgung, wie Nudeln und Snacks, brachten wir von Deutschland mit. Dazu gaben wir in Restaurants, Takeaways und für die Selbstversorgung insgesamt 21 Euro pro Person/ Tag für Essen und Getränke aus.
Ausflüge und andere Extrakosten
Jede der umliegenden Inseln der Seychellen hat ihren eigenen Charakter und ist einen Ausflug wert. Um dorthin zu kommen, werden Halbtages- oder Tagestouren angeboten. Das ist günstig, versprechen die Strandverkäufer. Pünktlicher, sicherer und natürlich auch teurer bieten verschiedene lokale Reiseagenturen die Ausflüge an. Für unsere empfehlenswerte ganztags Katamaran- Tour mit Creole Travel zur Insel Curieuse zahlten wir 125 Euro pro Person. Inklusive waren Transfers, Barbecue, ein Coctail, Reiseleitung, Eintrittsgeld und die Fahrt auf einem Katamaran mit Süßwasserdusche, Toiletten und viel Sicherheitspersonal, auch während des Schnorcheln.
Auf eigene Faust besuchen kann man den berühmten Nationalpark Vallée de Mai auf Praslin. Der Eintritt kostet knapp 20 Euro pro Person, 10 Euro eine Führung. Im ebenso lohnenden, aber nicht so bekannten Fond Ferdinand Nationalpark zahlt man nur 6 Euro inklusive Führung.
Wer sein Budget kennt, sich vorab informiert, gut kalkuliert und überlegt, welcher Luxus nötig ist, um einen schönen Urlaub zu verbringen, der wird dem Traumziel Seychellen ein Stück näher kommen.
Falls Du wissen möchtest, was Du sonst noch auf den traumhafen Inseln erleben kannst, lies hier meinen kompletten Reisebericht.