Baleareninsel Menorca
Benvingut, Herzlich Willkommen auf Menorca
Am Flughafen Maó auf Menorca, an dem die Flieger aus Deutschland nach nur knapp 2 Stunden Flugzeit landen, werden die neuen Gäste herzlich von der Reiseleitung begrüßt. Bon dia, Guten Tag!
Unberührte Balearen Insel?
Menorca, dessen katalanischer Name „die Kleinere“ bedeutet, befindet sich im äußersten Nordosten der Balearischen Inselgruppe. Sie ist eine beschauliche Ferieninsel. Nicht alle Teile sind touristisch komplett erschlossen, wie z.B. der Norden. Dafür findet man ursprüngliche Landschaften, paradiesische Sandstrände und kulturelle Highlights. Vor allem Familien mit kleinen Kindern machen hier aufgrund der seichten Strände mit glasklarem Wasser Urlaub.
Entspannter Pauschalurlaub
Unser Hotel lag ganz im Westen der Insel, im Ort La Caleta, ca. 15 Auto Minuten von Ciutadella entfernt. Ciutadella ist die frühere Hauptstadt Menorcas und hat bis heute ihr mittelalterliches Flair behalten.
Wer nicht vorhat, nur im Hotelkomplex zu bleiben, für den ist ein Hotel mit Halbpension ausreichend. Meist gibt es ein reichhaltiges Buffet mit wechselnden Themenabenden, mit Glück an einem Tisch auf der Terrasse. So ist das Essen bei untergehender Sonne ein Genuß.
Außer einem kleinen Supermarkt, einer Apotheke, ein paar Restaurants und Souvenirläden in den Nebenstraßen, ist im Ort La Caleta nichts spannendes zu entdecken.
Fortbewegung auf der Insel
Um etwas von der Insel zu sehen, ist ein Mietwagen die Beste Option. Von La Caleta sind die 2,1 km ins Zentrum von Ciutadella fußläufig möglich. Aber der Weg ist wenig attraktiv, da er an Straßen entlang führt. Die Hitze macht es nicht besser. Alternativ fährt ein Bus in die Stadt und zurück. Aber zu unserer Zeit wurde die Bushaltestelle aufgrund eines bevorstehenden Festes verlegt. Die Ersatzhaltestelle war definitiv nicht da, wo wir hingeschickt wurden. Im Zweifel fährt man dann mit dem Taxi.
Außerhalb des Hotels sprach in dieser Region keiner Deutsch und nur einige wenige Englisch. Spanisch Sprachkenntnisse sind daher sehr nützlich.
Unbedingt nach Ciutadella fahren
Das Zentrum ist beeindruckend. Beim Schlendern durch die Gassen fallen die hübschen Fassaden der Häuser der Altstadt auf. Vor dem Rathaus auf dem Hauptplatz findet manchmal rund um den Obelisk ein Markt mit Souvenir Ständen, Obst und Kunsthandwerk statt.
Am kleinen gemütlichen Hafen gibt es viele Restaurants, die fangfrischen Fisch anbieten.
Am Hauptplatz „Placa des Borne“, auf dem früheren Turnierplatz, erinnert eindrucksvoll ein Obelisk an einen Überfall auf Ciutadella aus dem Jahr 1558. Dahinter steht das Rathaus, das Ajuntament, welches einst als maurischer Stadthalterpalast konzipiert wurde.
Während unseres Urlaubs fand das „Festes de San Joan“ in Ciutadella statt. Das über mehrere Tage gehende Volksfest ist das größte der Insel. Vom Tag des Lamms, über Reiter Prozessionen, bis hin zu Haselnuss werfen und Pferde Tänze, wird der Johannestag zu Ehren des Heiligen Johannes, dem Schutzpatron der Stadt, auf Menorca besonders ausgiebig zelebriert.
An dessen Namenstag wird damit der Sommer eingeläutet. Dieses jahrhundertealte Ritual, geht auf heidnische Riten zur Sommersonnenwende zurück. Im Mittelpunkt steht aber nicht Gläubigkeit, sondern wagemutige wilde Reiter. Auf ihren wunderschön gestriegelt glänzenden Menorquiner Pferden vollführen sie die spektakulären Pferde Tänze.
Zum großen Finale am 24. Juni mischten auch wir uns nachmittags unter die dicht gedrängte Menge und warteten auf dem großen Hauptplatz bei über 30 Grad Celsius auf die Reiter und Ihre Pferde. Plötzlich kam Bewegung in das Publikum. Die Menschen bildeten einen Korridor. Auf der von aufgewirbeltem Staub, der mit Sand bedeckten Straße, trabten die Reiter nacheinander auf den Platz und drehten „caragols“, schneckenförmige, kunstvolle Figuren.
Vor dem Rathaus ließen sie Ihre Pferde steigen, das Publikum klatschte begeistert Beifall. Danach führten die Reiter am Hafen ihre Kunststücke vor. Das Fest klingt dann am Abend feuchtfröhlich aus. Laut den Anekdoten, die man uns erzählte mit viel „Pomada“, dem sehr erfrischenden Getränk aus Gin und Zitronenlimonade.
Maó oder Mahón?
In Maó bieten Märkte Souvenirs und Kleidung an. Läuft man mit dem Strom weiter entlang der großen, wie auch kleineren, engen, verwinkelten Einkaufsstraßen mit zahlreichen Geschäften, passiert man das alte Stadttor Pont de Sant Roc. Der Mirador ist ein Aussichtspunkt mit tollem Blick auf die auf einem Felsplateau stehende Altstadt oberhalb des Hafens.
Der Hafen Mao´s ist mit 5,5 km Länge der größte Naturhafen am Mittelmeer und zweitgrößte der Welt. In der lebhaften kühlen Markthalle können Gourmets den berühmten regionalen Käse verkosten. Die Halle gleicht einem Quadrat, weiß und dunkelgrün gekachelt. Auf einer Seite befinden sich Metzger, dann die Gemüse und Blumenstände, Läden und Stände mit Käse, Brot und Bars. Die Gänge der Markthalle umschließen mittig einen kleinen Platz mit Tischen und Stühlen im Freien.
Um 1500 wurde das alte Stadttor Pont de Sant Roc in die Stadtmauer integriert, von der heute lediglich das Portal mit zwei Türmen erhalten ist.
Als wir vor der Iglesia de Santa Maria standen, die wegen ihrer einzigartigen Orgel mit ihren über 3000 Pfeifen aus dem 18. Jahrhundert bekannt ist, fand drinnen gerade ein Orgelkonzert statt. Sogar durch die geschlossene Tür ist der wundervolle Klang zu hören.
Fischerdorf mit Charme
Von Mao aus sind es 10 km bis nach Binibèquer Vell. „Bin“ bedeutet „Sohn“ auf Arabisch. Es ist ein kleines „Fischerdorf“ mit verschachtelten Gängen, Abzweigungen und Nischen.
Besonders kurz vor Saisonbeginn glänzt die Siedlung in tadellosem Weiß, die Natursteinböden sind geputzt. Zur Hauptsaison wird’s dann sicher eng in den Gässchen und Winkeln.
Gegen die lärmenden Touristenströme hängen Schilder an den Häusern „Silence please“. Es gibt ein paar Restaurants. Das Essen ist eher überteuert und mittelmäßig.
Höhle mit Legende
Von dem Fischerdorf bis nach Cova d’en Xoroi sind es rund 19 km. An der spektakulären Steilküste von Cala en Porter im Südosten von Menorca liegt die Höhle von Xoroi, die ihren Namen dem arabischen Piraten Xoroi verdankt. Die Legende besagt, der Pirat Xoroi zog sich nach einem missglückten Beutezug mit einem spanischen Mädchen in diese Höhle zurück, wo er mit ihr eine Familie gründete.
Vom Eingang aus geht es über Stufen zu den verschiedenen Höhlen hinunter. Es gibt unterschiedliche Eintrittspreise, je Tageszeit. Ab 16.30 Uhr ist Sundowner-Zeit und deutlich teurer, zur Disco-Zeit noch einmal mehr. Wer früher kommt, kann in Ruhe auf der schönen Chill-Out-Terrassen mit Blick auf das tiefblaue Meer an diesem besonderen Ort Träumen.
Ein Getränk ist im Eintrittspreis inkludiert. Übrigens, die deutsche Bardame prophezeite uns, dass das Wetter ab jetzt sonnig, warm und regenfrei bleiben würde, womit sie recht behielt.
Die unterschiedlichen Strände der Insel
Cala Santandria
Im Westen der Insel, liegt der Ort La Caleta zwischen zwei kleinen Badebuchten. Die größere Cala Santandria und einer kleineren. Bekannt ist die Bucht Cala Santandria vor allem aufgrund der Cova Sa Nacra. Dies ist ein kleines Museum, dem ein Restaurant angeschlossen ist, in dem man sehr lecker zu Mittag essen kann. Am Strand befinden sich ein paar kleine Snackbars, eine Tauchbasis mit Kanu, sowie Tretbootverleih. Ein Bereich mit Liegestühlen und Sonnenschirmen zum Mieten sind verfügbar. An allen öffentlichen größeren Stränden gibt es eine Strandwache, die kontrolliert, dass niemand weiter als bis zu den gelben Bojen hinausschwimmt.
Längster Sandstrand an der Son Bou
Son Bou liegt 19 km von Xoroi entfernt. Der Strand ist breit und mit drei Kilometern der längste Sandstrand der Insel. Das Wasser geht flach ins Meer. Je nach Uhrzeit ist ein Parkplatz direkt hinter den Sanddünen zu bekommen. Alternativ gibt es oberhalb der Hauptstraße bei den Ferienwohnungen Parkmöglichkeiten.
Lebhafte Cala en Bosch
Vom Cap d’Artrutx aus liegt die Cala en Bosch quasi um die Ecke. Diese Bucht ist auf der einen Seite von hohen Häusern eingerahmt und der kleine Strand meistens voll.
Malerische Cala Mitjana
In unserem Reiseführer steht über die Cala Mitjana im Inselsüden beschrieben, dass sie über zwei Wege erreichbar ist, einem befestigtem 2 km Fußweg oder einem Trampelpfad 1,5 km. Die Parkplatz Einfahrt ist schlecht ausgeschildert. Wer vorbei fährt, kommt in der Siedlung Cala Galdana heraus. Es lohnt sich dennoch dort zu parken und über den nach Pinien duftenden Waldweg Richtung Meer zu wandern. Biegt man an einer Weggabelung nach links, erreicht man den Strand. Wer rechts weiter geht, gelangt zum Mirador, einem wunderschönen Aussichtspunkt auf die Cala Mitjana. Der Ausblick ist wie in eine Postkarte projiziert. Kitschiger könnte es kaum sein und doch so einmalig wunderschön.
Das Meer geht von türkis ins blau über, die weißen Kalkstein Klippen und der weiße Sandstrand bilden einen Kontrast zu dem satten Grün des Pinienhain.
Wer es bis zum Strand runter schafft findet eine Bucht vor, die ursprünglich und ohne Restaurant oder sonstigem menschlichen Einfluss ist. Getränke, Snacks und Sonnenschutz müssen selber mitgenommen werden. Einzig ein Virtuose an der Machete kommt manchmal vorbei und verkauft aus einer Schubkarre Kokosnüsse, Ananas und Melonen. In rasender Geschwindigkeit zerlegt er diese Mundgerecht. Ein Schauspiel. Dazu gesellt sich ab und zu ein fliegender Händler mit Getränken.
Familienbucht Cala Galdana
Die fjordähnlichen Bucht Cala Galdana, ist wunderschön eingerahmt von der Steilküste, dem Pinienhain, einem sichelförmigen Sandstrand und dem azurblauen Wasser. Lediglich zwei große Hotels stehen direkt am Strand, Bausünde vergangener Jahre. Aber hier findet sich alles für einen angenehmen Familien-Badetag. Die Anfahrt ist bequem, es gibt Parkmöglichkeiten, Souvenir Stände, WC und Duschen, Baywatch, Tretbootverleih, Restaurants und Imbissbuden.
Die weiße Cala Blanca
Die Cala Blanca liegt nur ca. 4 km südlich von Ciutadella. Diese „Weiße Bucht“ mit dem strahlend hellen Sand, der im Hintergrund vom Grün eines Pinienhains eingerahmt wird, ist klein. Die Liegestühle stehen eng beieinander. Mit unserem Strandzelt lagen wir dahinter, fast in den Dünen. Links und rechts des Strandes sind die Küstenfelsen mit Restaurants und Bars besetzt, von denen laute Beats zum Strand runter schallten. Ein wenig Ibiza Feeling für ein paar Gäste, die zu House Musik in der Sonne tanzen.
Weitläufige Bucht Arenal d’en Castell
In den Norden der Insel zum Strand von Arenal d’en Castell sind es 44 km. Es ist ein langer und halbmondförmiger weißer Sandstrand, der von zwei Klippenseiten „eingezäunt“ und sanft ins Meer übergeht.
Prähistorische Grotten an der Cala Macarella
Ein weiterer Strand, der uns empfohlen wurde, ist Cala Macarella. Der Weg dorthin ist abenteuerlich. Eigentlich sind es nur 15 km von unserem Hotel entfernt. Nach der Ausfahrt am Kreisel, der nach Sant Joan de Missa führt, wird die Straße immer schmaler und kurvenreicher. An mancher Stelle passen nur gerade so zwei Autos aneinander vorbei und man muss befürchten, dass der Leihwagen durch das Gestrüpp am Wegesrand oder der Natursteinmauer zerkratzt wird. Diese Strecke ist nichts für schwache Nerven oder Fahranfänger. Der unbefestigte, überfüllte, staubige Parkplatz kostet 5 €. Von dort geht es zu Fuß zum Strand an Pinien, Steineichen und hohen Felsen vorbei ca. 10-15 Minuten. Der Strand an sich ist ein Kies- Sandstrand. In den Felsen am Ufer gibt es noch einige prähistorische Grotten. Auch eine Strandbar befindet sich in der Bucht. Wer Lust hat, weiter zu laufen oder wem der Strand zu voll ist, hat die Möglichkeit von hier nach Westen zu gehen. Ein Fußpfad zweigt ab zur Cala Macarelleta.
Playa de Sant Tomas & Playa de Sant Adeodat
Fischerort Fornells
Von unserem Hotel in La Caleta liegt der nördliche Fischerort Fornells mit seinem Palmen gesäumten Naturhafen an der seichten Lagune Bahia de Fornells 36 km entfernt.
Der Ort hat einen besonderen Charme. Der Wehrturm „Sa Torre de Fornells“ ist der bedeutendste der Insel und wacht noch heute hoch über der Bucht.
Vom Parkplatz aus geht ein bequemer Fußweg zum Turm hoch. Bekannt und sehr gut sollen die Fischrestaurants des Ortes mit der Langusten Spezialität Caldereta de Langosta sein, die allerdings auch ihren Preis hat. Wir beschränkten uns auf ein kühles Getränk direkt am Hafen, lauschten dem Straßenmusikanten und ließen das Panorama auf uns wirken. Der Ort selber ist schnell durchlaufen, klein und überschaubar, aber sympatisch gemütlich.
Augustinerkloster auf dem Monte Toro
Von Fornells aus, konnten wir ihn schon sehen: der Monte Toro, die mit 357m höchste Erhebung Menorcas. Der Berg wacht über die hell weiße Ortschaft Es Mercadal in der Inselmitte.
Auf dem Gipfel liegt das Augustinerkloster mit Kirche im Renaissancestil aus dem Jahre 1595.
Gestreifter Turm am Cap d’Artrutx
An der Küste der Südwestspitze entlang zu fahren lohnt sich. Hier liegt das Cap d’Artrutx mit seinem Wahrzeichen, dem schwarz-weiß gestrichenen Leuchtturm. Angeschlossen ist dem ein Restaurant mit herrlicher Aussicht auf das Mittelmeer. Über Qualität und Preis können wir kein Urteil fällen, wir genossen nur die Aussicht.
Kleine Bucht Sa Caleta
In der Bucht Sa Caleta am Hotel hatten wir bisher nur den Sonnenuntergang geschaut. Aber nach 10 Tagen mussten wir uns von unserem kleinen Leihwagen trennen und so verbrachten wir die letzten 2 Urlaubstage nah am Hotel.
Diese kleine Bucht ist zwar aufgrund des dahinter liegenden Hotels mit italienischem Publikum relativ voll, aber unbedingt empfehlenswert.
Wirklich nett ist nämlich die mini kleine Strand Bar „Xiringuito Sa Caleta“, mit Ihren zwei „Playero“- der Strandaufsicht- welche für Bar und Liegen mit Sonnenschirmen zuständig sind. Die Bar hat so lange geöffnet, wie abends Gäste da sind.
Der Jüngere Playero überredete uns, das Nationalgetränk Pomada zu probieren. Gute Laune verbreitete der Ältere Playero und animierte die Gäste zum Tanzen. Zum Abschied fiel er uns gestenreich um den Hals, obwohl wir nur ein paar Getränke und ein Eis verzehrten. Irgendwie schloss er uns und wir ihn gleich ins Herz und das machte den Abschied schwer.
Adéu, auf Widersehen und a reveure, bis bald auf Menorca.
Ein weiteres schönes Pauschalurlaub Ziel ist Ägypten. Schau Dir meinen Artikel hier an. Besonders Schnorchel- und Tauchfans kommen hier auf ihre Kosten.