Baleareninsel Mallorca
Wo Mallorca am Schönsten ist
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Mallorca, die spanische Baleareninseln im Mittelmeer ist mit rund 180 Stränden, diversen historischen Stätten, idyllischer Häfen und vielen trubeligen Ferienorten ein Reiseziel, bei dem fast jeder glücklich wird.
In dieser pandemischen Zeit liegt der Fokus weniger auf Party und Nachtleben. Das ist generell auch viel zu schade, denn die Insel hat viel mehr zu bieten. In ein, zwei Wochen Urlaub wird es dennoch kaum möglich sein, die ganze Insel kennenzulernen.
Ich stelle dir hier einige die für mich schönsten Orte, tollsten Strände und wundervollsten Buchten der Insel vor, die du unbedingt besuchen solltest.
Historisches Sóller im Nordwesten
Den hübschen Ort Sóller im Nordwesten der Insel erreicht man von Palma aus über den 3 Kilometer langen Sóller Tunnel, denn er liegt in einem Tal der Gebirgskette Sierra de Tramontana. Umgeben von vielen Zitrus- und Olivenbäumen. Vom Massentourismus verschont, hat sich der Ort sein entspanntes Ambiente bewahrt.
Sóller wurde 2011 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt und die gesamte Serra de Tramuntana zum Weltnaturerbe. Die Placa de la Constitucio bildet das Zentrum des Ortes mit prachtvollen alten Bürgerhäusern, Cafés, Bars, Restaurants, sowie Mode-, Kunsthandwerks- und Souvenirgeschäften. Die Markthalle Placa Mercat ist einen Abstecher wert, denn hier bekommst du frisches Obst und Gemüse, sowie frischen Fisch, Kräuter und Blumen. Viele Feste wie das „Zitrusfest“ oder „Jornades de la Taronja“ finden jährlich in der Gegend statt, bei denen die Zitrusfrucht im Mittelpunkt steht. Restaurants bieten in diesem Zeitraum spezielle Tagesmenüs an, bei denen die Orange immer vorkommt und Marktstände bieten ihr Kunsthandwerk an.
Eine weitere Attraktion ist der „Rote Blitz“, auch „Orangenexpress“ oder „Tren de Sóller“ genannt. Die nostalgische Eisenbahn die seit 1913 in Betrieb ist, fährt noch heute zwischen Palma und Sóller die historische Eisenbahnstrecke.
Die Straßenbahnlinie „Tranvia“ ist ein Ableger dieser Route und fährt die rund vier Kilometer zwischen Sóller und Puerto de Sóller.
Baden in Port de Sóller
Port de Sóller ist ein Ortsteil der ca. drei Kilometer entfernten Gemeinde Sóller und wurde als Seehafen für Sóller gebaut. Die vielen prächtigen Yachten und Segelboote kannst du am nordöstlichen Teil der fast kreisrunden Bucht bestaunen. Schlendere am Paseo Maritimo und der belebten Strandpromenade entlang und schau, wohin sie dich führt. Oder kehre in eines der Restaurants, Bars oder Cafes ein. Möchtest du lieber baden? Kein Problem.
Der Ort bietet zwei Abschnitte Sandstrand, den Playa de Port de Sóller und Playa d’en Repic. Aufgrund der geringen Größe der Bucht können die Strände in den Sommermonaten recht schnell voll werden. Alternativ kannst du ausweichen auf die südlich von Sóller liegende kleine Steinbucht Cala Deía oder die nördlich von Sóller gelegenen Cala Tuent und Cala de sa Calobra. Zu diesen drei Buchten gelangst du am Besten mit dem Auto.
Für Familien ideal ist die Nordostküste
Can Picafort
Can Picafort (Ca’n Picafort) ist ein Touristenort im Nordosten in der Alcudia Bucht, der vor allem wegen seiner langen, leicht abfallenden Sandstrände beliebt ist. Er bietet alles, was das Urlauberherz begehrt.
Es werden Wassersportaktivitäten angeboten, Liegen, Sonnenschirmen und während der Hochsaison wird der Strand von Rettungsschwimmern überwacht. An der Strandpromenade befinden sich Bars, Restaurants, Geschäfte und Hotels bzw. Ferienwohnungen.
Cala Ratjada
Cala Ratjada liegt im äußersten Nordosten mit einem der wichtigsten Fischereihäfen Mallorcas nach dem Hafen von Palma. Rund um den Hafen gibt es viele Restaurants, die mit frischen Meeresfrüchten und Co. locken. Du kannst dich auch einfach an der Promenade auf die Hafenmauer setzen, ein Eis schlecken und das Flair genießen. Vielleicht triffst du dabei auch einen Promi.
In unmittelbarer Nähe am östlichsten Punkt von Mallorca, dem Punta de Capdepera, befindet sich der Leuchtturm Far de Capdepera aus dem 19. Jahrhundert. Fußläufig erreichst du ihn vom Hafen aus in Richtung Osten in ca. 30 Minuten. Relaxen kannst du an einen der drei Stränden nahe Cala Ratjada, der Son Moll, Cala Gat oder Cala Agulla. Ausgeruht geht es dann abends in eine der zahlreichen Bars oder, sofern es die aktuelle Lage es zuläßt, in einen der angesagten Clubs, denn der Ort ist auch ein Mekka für Partyurlauber. Informiere dich dafür regelmäßig auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Maritimes Flair an der Ostküste in Porto Cristo
Porto Cristo ist ein altes mallorquinisches Fischerstädtchen im Osten der Insel, nahe Cala Figuera. Neben dem Yachthafen befindet sich ein kleiner Stadtstrand. Dahinter gibt es Restaurants, Cafés und Bars. Schlendere über die Strandpromenade, bestaune die Yachten und genieße das maritime Flair des Hafenortes.
Die berühmten Drachenhöhlen Coves del Drac, sind von hier aus nur wenige Minuten entfernt. Wegen der aktuelle Situation finden eventuell keine Bootsfahrten statt, das klassische Konzert und die Besichtigung wird durchgeführt. Am Besten online die aktuelle Lage checken und buchen, das ist günstiger als an der Tageskasse.
Historische Orte an der Südostküste
Auf Kolumbus Spuren in Porto Colom
Porto Colom (Portocolom), nach Christoph Kolumbus benannt, der (angeblich) hier geboren wurde, ist ein kleines, ruhiges Fischerdorf ca. zwölf Kilometer nördlich von Cala d`Or. Sportboote liegen neben Fischerbooten am Kai des größten Naturhafens Mallorcas. Nur wenige Urlauber besuchen den Ort. Deshalb herrscht eine ruhige Atmosphäre mit traditionellem, ursprünglichem Charakter. An dem familienfreundlichen Strand Cala Marcal kannst du den Tag entspannt in Portocolom verbringen.
Piratenangriff zwecklos im Castell de Santueri
Die Felsenburg Castell de Santueri liegt auf einem Tafelberg südöstlich von Felanitx. Schon die Anfahrt an Orangen-, Mandel- und Olivenbäumen und kleinen Fincas vorbei, auf kurvenreicher Straße hinauf bis zum Castell ist ein Erlebnis.
Von der Burg aus hast du eine tolle Aussicht über die Sierra de Levant und zur Küste. Die von den Arabern errichtete Festung wurde 1229 überwiegend zerstört. Im 14. Jahrhundert wurde sie als Schutz gegen Piratenangriffe wieder aufgebaut und befindet sich heute in Privatbesitz. Für eine Besichtigung schau auf der Homepage der Stadt Santueri nach den Öffnungszeiten, die sich Pandemie bedingt kurzfristig ändern können.
Bezaubernde Buchten der Südostküste
Aparter Ferienort Cala d`Or
Cala d`Or an der südöstlichen Küste ist ein sehr idyllischer Ferienort mit weißen Häusern, Hotels, Aparthotels, sehr schönen Villen und Apartmentanlagen. Urlauber finden alles für einen schönen Badeurlaub. In den vielen kleinen Gassen gibt es Restaurants und Bars, sowie Boutiquen und Supermärkte für den täglichen Einkauf.
Die kleinen Buchten mit zerklüfteten Felsen, den Calas (katalanisch), sind von Kiefern umgeben. Diese Buchten entlang der Steilküste mit engem Durchgang zum offenen Meer haben kristallklares türkisblaues Wasser. Die fünf Strände Cala d’Or, Cala Esmeralda, Cala Ferrera, Cala Serena und Cala Gran, sind einer schöner, als der andere. Aufgrund der bezaubernden kleinen Buchten wird es an den Stränden im Sommer schnell eng. Schau dir dazu meinen Tipp in dem Beitrag „Mallorca Urlaub aktuell“ an.
Am Yachthafen Marina de Cala d’Or an der Bucht Cala Llonga ist das Ambiente am Abend besonders schön. Am Besten lässt sich das mediterrane Flair und die Luxusjachten in einem der vielen Restaurants und Bars entlang der Uferstraße mit einem Sundowner in der Hand erleben.
Nur für Insider: Cala Mitjana
Die wunderschöne Cala Mitjana (Süd) ist noch ein kleiner Geheimtipp. Die schmale 250 Meter lange Bucht ist umgeben von Pinienwäldern und Felsenküste auf gepflegtem Privatgelände, mit wenigen Residenzen, Bootshäusern, Tennisplätzen, sowie Gärten. Das Wasser ist sehr klar. Wenige Touristen besuchen den nicht ganz einfach zu erreichenden Strand, an der es keine Serviceeinrichtungen gibt. Nur ein paar ankernden Boote schaukelnden vor sich hin. Entspannung pur.
Da willst du auch relaxen? Der nur etwa 20 Meter kleine idyllischen Strand liegt am Ende einer schmalen, langen Bucht nördlich des Ferienortes Cala d`Or. Aus dieser Richtung kommend fährst du Richtung Cala Ferrera. Folge weiter der Avenida de Horta bis du nach wenigen Metern rechter Hand das Holzschild Richtung Cala Sa Nau siehst. Hier biegst du ab. Nach rund 700 Metern weist ein Schild den Weg Richtung Cala Mitjana. Der Weg endet vor einem Privatgelände. Von hier aus sind es noch rund 500 Meter zu Fuß auf holprigem Feldweg.
Ebenfalls idyllisch, etwas einfacher erreichbar und mit ein paar Annehmlichkeiten ist die Cala Sa Nau. Die Nachbarbucht liegt von Cala Mitjana aus zu Fuß ca. 1200 Meter entfernt. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, kannst du es auf dem Parkplatz oberhalb der Bucht abstellen. Der Strand liegt am Ende einer 350 Meter langen fjordähnlichen Bucht in S-Form und verfügt über eine kleine Strandbar, Liegestühle, Sonnenschirme und Lifeguard.
Sehenswerte Altstadt von Santanyí erkunden
Santanyí ist ein Urlaubsort ca.10 Kilometer südwestlich von Cala d`Or. Die Siedlung mit ihren typisch mallorquinischen Sandsteingebäuden wurde vor etwa 800 Jahren gegründet . Der Markt in den kleinen Gassen der Altstadt von Santanyí ist ein gut besuchtes Highlight des Ortes, dass mittwochs und samstags stattfindet. Es gibt Stände mit regionalen Produkten wie Käse, Oliven, Marmelade, Wurst, Gemüse und Obst, sowie reichlich Souvenirs und Bekleidung.
Sonnenanbeter können es sich an der geschützten Bucht Cala Santanyi gemütlich machen. Hinter dem Strand liegen einige Restaurants und Bars.
Fotospot Felsentor
Es Pontàs, das Felsentor, ist eine natürlich geformte „Brücke“, die manchmal auch von waghalsigen Kletterern genutzt wird. Die Aussicht von hier ist sehr schön und es ist beeindruckend, was die Natur geschaffen hat. Es Pontàs ist von Cala Santanyí aus gut über einen steinigen Weg zu erreichen.
Tolle Kulisse an der Cala Llombards
Der Strand Cala Llombards im Osten von Santanyí zwischen den Orten Cala Llombards und Cala Santanyí ist beidseitig von hohen Klippen und Pinien umgeben. Das Wasser ist herrlich klar. Du kannst an der rechten Felswand bis zur Spitze laufen.
Von dort hast Du einen wunderschönen Blick über die Küste und bis zum Es Pontas.
Strandhopping im Parque Natural de Mondragó
Das 766 Hektar großen Naturschutzgebiet Parque Natural de Mondragó in der Gemeinde Santanyi ist bis auf 95 Hektar im Privatbesitz. Im für die Öffentlichkeit zugänglichen Gebiet gibt es gut ausgebaute Wander- und Radwege. Zu sehen gibt es eine tolle Flora, u.a. Orchideen und Fauna, wie z.B. verschiedenen Vogelarten.
Möchtest du dich nach der Wanderung erfrischen, solltest du unbedingt Richtung Küste gehen. Durch idyllische Pinienwälder, vorbei an ehemaligen Schmugglerverstecken, entlang steiler Klippen öffnet sich immer wieder eine atemberaubende Aussicht auf das Meer. So kannst du das Wandern mit einem Strandhopping verbinden, denn drei Buchten liegen in dem Naturpark. Die Calo des Burgit, s`Amarador und Cala Mondrago. So kannst du dich nach der Tour abkühlen und dem Treiben auf dem Wasser und am Strand zuschauen.
Ruhige Südküste
Am südlichsten Punkt
Cap de ses Salines ist der südlichste Punkt Mallorcas. Der Leuchtturm Far des Cap de ses Salines, der für uns Besucher nicht zugänglich ist, thront auf Felsklippen.
Aufgrund steiler Felsen ist es hier nicht möglich zu schwimmen. Aber wenn du einen schönen Strand mit wenig Besuchern suchst, solltest du unbedingt ab hier weiter zur Platja d’es Caragol am Landgut S’Avall wandern. Er liegt in einem großen Naturschutzgebiet das in Privatbesitz ist. Daher kannst du nur vom Leuchtturm aus rechts zu Fuß ca. 30 Minuten an der Küste mit der herrlicher Naturlandschaft entlang zu dem Traumstrand gelangen. Das Wasser an der Es Caragol („Schnecken-Strand“ ) ist sehr klar und azurblau, der weitläufige, naturbelassene Strand fällt flach ins Meer ab. Deshalb ist der Naturstrand meistens schwach besucht.
Kolonie des Heiligen Georgs
Colònia de Sant Jordi, „Kolonie des Heiligen Georgs“, ist ein ehemaliger Fischerort nahe der Südspitze Mallorcas, dem Cap de Ses Salines. Heute legen am Hafen Motor- und Segelboote an und Ausflugsboote starten von hier zur Insel Cabrera. Die kleine Promenade mit Bars und Restaurants rund um den Hafen und der kleine Stadtstrand Platja de’s Port runden das entspannte Bild des Ortes ab.
Falls der Strand zu voll wird, ist die Platja d’es Dolç eine gute Wahl. Dafür gehst du die Bucht vom Platja de’s Port links weiter zum 350 Meter langen feinsandigen Strandabschnitt d’es Dolç. Hier kannst du einen Liegestuhl mit Sonnenschirm mieten oder dich einfach mit dem Handtuch in den weichen Sand legen, der im Hintergrund eingerahmt von Dünen wird. Genieße ein Sonnenbad oder das ruhige Meer.
Westküste mit geschichtsträchtiger Hauptstadt
Historie und Flair in Palma
Die mediterrane Hauptstadt Palma ist aufgrund ihrer Vielseitigkeit unbedingt einen Besuch wert. Die prächtige römisch-katholisch gotische Kathedrale La Seu auf der Stadtmauer errichtet, ist schon von weitem sichtbar.
Die Besichtigung der La Seu ist gegen einen geringer Eintrittspreis möglich und beginnt am Eingang des Diözesanmuseums. Wer mag, kann sich einer Führung anschließen. Oder du lässt die Kathedrale einfach so auf dich wirken. Schau dir zum Beispiel die vielen Buntglasfenster an. Wenn die Sonne dadurch einfällt, werden bunte Lichtstrahlen im Inneren des Gebäudes erzeugt.
Gegenüber der Kathedrale befindet sich der Almudaina Palast aus der Mauren Zeit, der heute vom Königspaar für offizielle Anlässe benutzt wird. Der Palast ist gegen Eintrittsgeld teilweise zu besichtigen.
Sehenswert ist auch das Ajuntament de Palma, das Rathaus der Stadt. Das Gebäude ist aus dem 17. Jahrhundert und gleicht dem Stil eines mallorquinischen Herrenhauses.
Es gibt natürlich sehr viel mehr zu sehen in Palma. Aber seit dem Restaurants, Bars und Geschäfte in dem größten Altstadtkern Europas wieder offen haben, ist es in der Hauptstadt und den mittelalterlichen kleinen Gassen schnell sehr voll. Vielleicht bummelst du deshalb lieber über die Strandpromenade von Palma, am Paseo Marítimo entlang der Bucht.
Welche Orte auf Mallorca du auf deine Liste der unbedingt sehenswerten Ziele setzt, weißt du nun.
Was dich in der aktuellen Situation generell auf der Insel erwartet und was du vor der Buchung wissen solltest, habe ich dir in einem Beitrag hier zusammengestellt.
Was hast du noch für Tipps, kennst du noch tolle Orte auf der Insel?